Mit dem im Musikunterricht einstudierten Lied „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“ begannen die Schüler der zweiten Klassen im Klassenzimmer der Naturpark-Grundschule das dritte Modul „Jahreszeitliche Lerngänge: Frühling“. Dann machten sich die Schüler zusammen in ihren Klassenlehrerinnen Frau Scheeder und Frau Schirmer auf den Weg in den Wald, wo bereits Waldpädagogin Regine Schirmer jeweils auf die Klasse wartete. Thematisch ging es bei der Frühlings- Modulexkursion um die Vögel und ihre Aufgaben zu dieser besonderen Jahreszeit.
Wenn die Temperaturen wärmer werden, kehren die Tiere aus Winterruhe, Winterschlaf und Winterstarre zurück. In der Vogelwelt ist im Frühling besonders viel los. Die ersten Zugvögel kehren aus ihren Überwinterungsgebieten zurück. Besonders im Frühjahr können Frühaufsteher am Morgen ein wahres Vogelstimmenkonzert erleben. Männchen mit einem Revier zeigen mit ihrem Gesang benachbarten Männchen: wo ich singe, ist mein Revier! Und locken dabei Weibchen an, die am Aussehen und am Gesang eines Männchens erkennen, ob es ein guter Brutpartner ist, mit dem man erfolgreich eine Familie gründen kann. Auf die Frage von Waldpädagogin Frau Regine Schirmer, warum die Männchen bei den Vögeln wohl schöner aussehen, antwortete ein Schüler: „Weil die Männer mehr angeben, sind sie bunter!“. Jeden Morgen setzen die einzelnen Arten in der gleichen Reihenfolge in das morgendliche Vogelkonzert ein. So lauschten auch die Schüler der Klassen 2 dem Gesang der Vögel und waren vermutlich erst einmal überwältigt von der Vielzahl der Stimmen im Vogelchor. Zwischen dem Gezwitscher war kaum eine Pause. Damit die Schüler in Paare eingeteilt werden konnten, wurden Vogelkarten ausgeteilt und die Kinder mussten sich anhand ihres Gesangs erkennen und zueinander finden. Und das mit verbundenen Augen. Da war genaues Zuhören angesagt, doch diese Aufgabe bewältigten die Schüler mit Bravour.
Jeder Vogelpaar sollte anschließend ein Nest bauen. Dabei galten folgende Voraussetzungen: das Netz muss deutlich erkennbar sein und sich auf dem Boden befinden, ein Vogel muss mindestens hineinpassen und es soll weich und gemütlich sein. Schließlich verbringt ein brütender Vogel lange Zeit im Nest. Und so bauten die Schüler fleißig an ihren Nestern und nutzen Materialien, die sie im Wald fanden. Da wurden Äste herbeigeschafft, Moos im Nest ausgelegt und Blätter als Polstermaterial eingesetzt. „Wie schaffen die Vögel den Netzbau bloß mit dem Schnabel. Das ist mit den Händen schon richtig anstrengend!“, murrten bald ein paar fleißige Vogelpaare. Also Zeit für die Pause und zum Vespern, um wieder neue Energie aufzutanken.
Weil der Kuckuck sehr spät aus dem Winterquartier zurückkehrt, hat dieser keine Zeit ein eigenes Nest zu bauen und legt dafür sein Ei in ein unbewachtes Nest anderer Vögel. Dies wurde spielerisch umgesetzt, in dem Vogelpaare mit lautem „Kuwitt, Kuwitt“, „Tirülü, Tirülü“ oder „Rätsch, Rätsch“ ihr Nest verteidigten, als der „Kuckuck“ durch den Wald flog und versuchte, ein Ei in das Nest der Vogelpaare zu legen. Erschwerend kam hinzu, dass neben dem Kuckuck auch noch ein „Marder“ durch den Wald schlich, um seinen Hunger mit einem leckeren Ei zu stillen. Die Nester wurden lautstark und mit wildem Flügelschlag bewacht, so dass es den beiden Eindringlingen kaum gelang, Beute zu machen oder den Vogeleltern ein Ei unterzuschieben.
Wieder viel zu schnell verging die Modulexkursion im Rahmen des Schulentwicklungsprogramms „Naturpark-Schule“, welches vom Naturpark Schwarzwald Mitte Nord e.V. und der Gemeinde Dobel finanziell gefördert wird. Die Zweitklässler freuen sich schon sehr auf ihr zweites Modul in diesem Jahr, wenn es um das Schaf als Nutztier gehen wird.