Der Bauer sät das Korn, es wächst und wird geerntet. Der Müller mahlt daraus das Mehl und gibt es an den Bäcker weiter. Und viele kleine Bäcker haben in der letzten Woche daraus im Bankhäusle der ev. Kirchengemeinde Brot gebacken.
Im Zuge des Moduls „Vom Feld auf den Tisch“ haben die beiden dritten Klassen am Mittwoch bzw. am Freitag gesehen, dass das Anfeuern und Backen mit Holz gar nicht so einfach ist. Zuerst musste ausreichend Feuer in der Backkammer gemacht werden, damit sich dieser auf 350 Grad aufheizt. Momo – unser Mann des Feuers – hatte alles im Blick, während die Schüler an der riesigen Knetmaschine das Dinkelmehl mit Wasser, Hefe, Salz, etwas Olivenöl und Sauerteig zu einem Teig verarbeiteten. Dann hieß es warten, bis die Hefe im Teig ihre Arbeit verrichtete und die rechteckige Box beinahe zum Überlaufen brachte. Beim Laibeln war wieder Handarbeit angesagt. Insgesamt 27 Brote wanderten in die ausgemehlten Gärkörbe. Neben dem herzhaften Brot sollte es noch einen süßen Butterkuchen zum Abschluss geben. Einige Kinder rührten den Teig, verteilten diesen auf zwei Bleche, bestreuten großzügig mit Butter, Zucker und Mandeln. Während drinnen fleißig die Backwaren vorbereitet wurden, war auch der Holzofen draußen auf Temperatur. Die Glut wurde entsorgt. Jetzt musste unbedingt der Ofen sauber gemacht werden, da wir die Brote ja nicht in der Asche backen wollten. Das Säubern des Ofens geschieht beim Hudeln mit einem riesigen Wischmopp – und sorgt kurzfristig für einen Sauna-Effekt in der Backkammer. Bei rund 300 Grad wurden die vorbereiteten Brote in den Ofen eingeschossen. Nur wer den Ofen richtig gut kennt, weiß wie er möglichst viele Brote auf kleinstem vorhandenem Platz unterbringen kann. „Das ist ja wie Tetris-Spielen“, meinte ein Schüler, „jeder letzte Millimeter wird ausgenutzt.“ Immer wieder wurde die Temperatur geprüft: schließlich wollte niemand später schwarze Brote! Eine große Herausforderung war es, die Ofenhitze mit der perfekten Garzeit abzustimmen. Hierzu braucht man jahrelange Erfahrung, die uns durch Frau Vlade und Frau Obers-König zur Seite stand. Schon nach kurzer Zeit roch es nach frischem Brot und wir konnten beobachten, wie wunderbar unsere Brote aufgehen. Beim Herausholen der Brote wurde auf die Unterseite geklopft. „Warum machst du das?“ fragte eine Schülerin ihre Klassenkameradin. „Wenn es beim Klopfen hohl klingt, ist das Brot fertig.“ Aber vorsichtig musste man sein, denn die Laibe waren noch richtig heiß. Nach den Broten kamen noch unsere Butterblech-Kuchen in den Ofen. In der Zwischenzeit bereiteten einige Schüler noch verschiedene Brotaufstriche mit Quark und Kräutern zu, bevor sich alle zum gemeinsamen Essen an den Tisch setzten.
„Was war das Beste heute für Dich?“ „Als ich das erste Stück von dem noch ofenwarmen frischen Brot gegessen habe. Das war wunderbar knusprig und innen luftig.“ „Ach was, der Kuchen war das Beste!“. „Das Beste ist, dass ich jetzt ein Brot mit nach Hause nehmen kann. Da freut sich die Mama!“, denn jedes Kind durfte ein Brot mitnehmen und daheim den Weg vom Feld auf den Tisch erklären.
Ein großes Dankeschön an das Backhäusle-Team Brigitte, Christel und Momo, die uns bei unserem vom Naturpark-Schwarzwald Mitte / Nord e.V. und der Gemeinde Dobel geförderten Modul „Vom Feld auf den Tisch“ so herzlich betreut haben.