Überaus begeistert standen die Zweitklässler der Grundschule Dobel in Kleingruppen vor dem Zaun am Sonnenwegle. Andreas Mahr, Schäfer aus Engelsbrand, kam bei strahlendem Sonnenschein mit zwei Schafen auf den Dobel. Interessiert lauschten die Schüler den ausführlichen Informationen des Schäfers zum Nutztier. In den letzten Unterrichtseinheiten im Sachkundeunterricht wurden die verschiedenen Nutztierarten behandelt und nun standen endlich die außerschulischen Unterrichtseinheiten des Moduls „Vom Schaf zur Wolle“ an.
Nach dem ersten Modulteil erstellten die Kinder im Deutschunterricht als fächerübergreifenden Aspekt eigene Kurzaufsätze zum Besuch. Eine Schülerin beschrieb: „Die Klasse 2b hatte sehr viel Spaß beim Schäfer, den wir am Freitag, den 16.06.2023 besucht hatten. Er wartete mit seinem zwei Schafen Mähhhlanni und Mähhhlina auf uns. Er klärte uns sehr viel wie z. B. den Nutzen der Schafe: Landwirtschaft, Fleisch, Wolle, Milch, Düngung und Haut. Er hat uns gezeigt, wie man Schafe schert und ihre Hufe schneidet. Zum Schluss durften wir uns ein Tütchen Wolle füllen und mitnehmen. Das war ein toller Tag!“ „Zur Schur hat der Schäfer das Schaf auf den Rücken gelegt. Dabei hat das Schaf geblökt.“, berichtete ein Schüler in seinem Text. Ein Schüler ergänzte: „Das Schaf hatte nach der Schur ganz kurzes Fell. Das Fell hat sehr gestunken.“ „Wir haben gelernt, dass Schafe oben keine Zähne haben. Das nennt man Kauplatte.“ berichtete ein anderer.
Alle freuten sich darauf, dass es in der nächsten Woche mit dem zweiten außerschulischen Teil des Moduls ein Wiedersehen mit Herrn Mahr geben würde: beim Filzen. Die Filz-Methode ist eine Art der Wollverarbeitung, die nicht nur zeitaufwendig, sondern auch sehr anstrengend sein kann.
Voller Tatendrang und mit vielen kreativen Ideen gestalteten die Zweitklässler am 21.06. (2b) und 23.06. (2a) zusammen mit Herrn Mahr eigene Filztaschen. „Ist das anstrengend!“ oder „Ich kann nicht mehr!“ drang aus den unterschiedlichsten Ecken des Klassenzimmers. Doch auch viel Begeisterung war zu hören: „Die Wolle fühlt sich an wie Zuckerwatte!“ oder „Meine Hände fühlen sich mit der ganzen Seife voll geil an.“.
Die Schüler waren hochmotiviert bei der Arbeit und hielten schließlich ihre neuen Filztaschen am Ende in Händen. „Ich bin superstolz auf meine Tasche. Die zeige ich daheim gleich meiner Oma.“ Sichtlich begeistert stellten sich die Zweitklässler mit ihren Taschen zum abschließenden Gruppenfoto mit Herrn Mahr auf.
Das Schulentwicklungsprogramm wird vom Naturpark Schwarzwald Mitte Nord und dem Land Baden-Württemberg gefördert und soll den Schülern der Naturpark-Grundschule Dobel die besondere Bedeutung der Schätze der Heimat vermitteln. Das dies wieder einmal gelungen ist, hat ein Schüler treffend erkannt: „Das war der beste Schultag in diesem Schuljahr!“